Gmail vs. GMX: E-Mail-Anbieter im Vergleichstest (2024)

Features, Sicherheit und mehr

6.8.2018 von Claudia Frickel

Google hat seinem Gmail-Dienst ein großes Update spendiert. Aber was kann er im Vergleich zu seinem Freemail-Konkurrenten GMX? Der Vergleichstest.

ca. 5:05 Min

Vergleich

Gmail vs. GMX: E-Mail-Anbieter im Vergleichstest (1)

Gmail vs. GMX: E-Mail-Anbieter im Vergleichstest (2)

© Gmail / GMX / Screenshot & Montage: PC Magazin

Neuer Look, vertrauliche Nachrichten, Offline-Funktionen und automatische Antworten: Google hat seinen E-Mail-Service Gmail rundum erneuert. Wir wollten wissen, wie sich der US-Dienst im Vergleich zu seinem deutschen Konkurrenten GMX schlägt.

Hierzulande hat jeder vierte Internet-Nutzer laut einer Studie von Convios Consulting sein Haupt-E-Mail-Postfach bei dem Karlsruher Anbieter. Bei unserem Test von neun E-Mail-Anbietern landete GMX Anfang 2017 auf Platz 2 und damit weit vor Gmail (Rang 8). Allerdings ging es damals um den kostenpflichtigen Service von GMX. Diesmal haben wir das Freemail-Angebot ins Rennen geschickt. Gmail gibt’s seit seiner Einführung 2004 ausschließlich als Kostenlos-Programm. Das jetzige Update ist das größte seitdem.


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Update für Googles E-Mail-Service

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Die Neuheiten sind noch nicht für alle Nutzer sichtbar. Wollen Sie das neue Postfach ausprobieren, schalten Sie einfach um: Loggen Sie sich ein und klicken Sie einmal auf das Zahnrad oben rechts. Ganz oben erscheint das Feld Das neue Gmail testen. Auffällig ist auf den ersten Blick die neue Oberfläche im Material Design. Die Schaltflächen sind runder, die Ansicht wirkt aufgeräumter. Fährt der Nutzer mit der Maus über Mails, erscheinen Buttons zum Löschen, Archivieren oder späteren Bearbeiten.

Außerdem sind Kalender, Google Notizen und Task Planer besser integriert: Sie stehen in der rechten Seitenleiste. Interessanter dürfte aber für Anwender die Möglichkeit sein, vertrauliche E-Mails zu verfassen. Der Absender behält mit ihnen mehr Kontrolle über seine Nachrichten. Dazu klicken Sie im Fenster zum Verfassen einer E-Mail auf das Symbol der Aktentasche mit der Uhr. Nun können Sie einstellen, dass eine Nachricht nach einer bestimmten Zeit nicht mehr lesbar ist – sie zerstört sich selbst.

Sie dürfen auch festlegen, dass der Empfänger einen SMS-Authentifizierungscode eingeben muss, bevor er die Mail lesen kann. Falls ein Konto gehackt wurde, ist der Inhalt trotzdem sicher. In vertraulichen Mails fehlen automatisch die Buttons zum Weiterleiten, Herunterladen oder Drucken. So sinkt das Risiko, dass sie an Unbefugte weitergegeben werden.

Natürlich kann der Empfänger trotzdem den Text kopieren oder einen Screenshot anfertigen. Ein weiteres Extra im neuen Gmail: Nachrichten lassen sich künftig auch offline bearbeiten. Sie können alle Mails, die nicht älter als 90 Tage sind, suchen, beantworten, löschen oder archivieren. Gmail setzt darüber hinaus auf künstliche Intelligenz, die dem Nutzer Zeit und Arbeit ersparen soll.

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© Gmail / Screenshot & Montage: PC Magazin

Ähnliche Grundfunktionen

Alle diese Funktionen fehlen dem Dienst von GMX bislang. Dafür kann man mit dem deutschen Anbieter direkt aus dem Postfach heraus verschlüsselte E-Mails versenden. Dazu muss das Browser-Plugin Mailvelope installiert werden – und damit senden auch Gmail-Anwender verschlüsselte Nachrichten. Was fehlt, ist der direkte Zugang aus dem Postfach.

Ein weiteresPlus: GMX bringt nicht nur das Mediacenter zum Ablegen von Anhängen in der Cloud mit, sondern auch den Tresor. In diesem kann man Daten verschlüsselt sichern. Die Grundfunktionen der beiden Dienste ähneln sich: Nutzer verfassen und empfangen Nachrichten im Browser und in der App, leiten sie weiter, speichern sie und rufen Anhänge ab. In beiden Postfächern markiert man Mails mit einem Sternchen als Favoriten. Auch Adressbuch und Kalender sind in beiden Diensten integriert. Was die weiteren Funktionen angeht, die den Alltag und den Umgang mit E-Mails erleichtern, hat Gmail allerdings die Nase vorn.

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© Gmail / Screenshot & Montage: PC Magazin

Mehr Extrafunktionen bei Gmail

Der Google-Dienst bringt etwa deutlich ausgefeiltere Sortierungsmöglichkeiten mit: Nachrichten können archiviert oder zurückgestellt und später bearbeitet werden. Ersteres heißt, dass sie aus dem Posteingang verschwinden, ohne gelöscht oder verschoben zu werden. Sie landen im Ordner Alle E-Mails.

Zurückgestellte Nachrichten sind ebenfalls nicht mehr im Posteingang zu sehen – allerdings nur eine bestimmte, vorher festgelegte Zeit. Diese Mails landen im Ordner Zurückgestellt. Auch die Suche ist bei Gmail deutlich ausgereifter: Nutzer filternMails unter anderem nach Schlagworten, nach Größe oder einem Zeitraum und können Begriffe ausschließen. GMX bringt dagegen nur ein einfaches Suchfeld mit.

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Für Nutzer spielen zwei Richtwerte eine wichtige Rolle im Umgang mit E-Mails: Wie groß ist das Postfach, und wie groß dürfen Anhänge sein? Gmail hängt GMX in beiden Kategorien ab: Nutzer des Google-Dienstes stehen 15 GByte Speicher zur Verfügung, bei GMX ist es nur ein GByte. Wer eine Browser-Toolbar installiert, die einen schnelleren Zugriff aufs Postfach ermöglicht, stockt den Speicher auf 1,5 GByte auf. Die 15 GByte teilt sich Gmail mit Google Drive und Google Fotos: Wer viele Videos in Google Drive ablegt, hat weniger Speicher für das Postfach frei.

Anhänge dürfen bei Gmail bis zu 25 MByte groß sein, bei GMX sind es 20 MByte. Praktisches Extra bei Google: Hängen an einer Nachricht mehrere Dateien an, können sie auf einen Schlag abgelegt werden. Bei GMX muss jede Datei einzeln gespeichert werden. In der neuen Gmail-Optik sind Anhänge übrigens in der Übersicht sichtbar und können direkt geöffnet werden.

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Integrierte Clouddienste

Im kostenpflichtigen GMX-Promail für 3 Euro pro Monat gibt es deutlich mehr Platz: Damit verschickt man bis 50 MByte große Anhänge, das Postfach ist 5 GByte groß. Überhaupt bringt GMX hier einige Funktionen mit, die beiden Gratisdiensten fehlen – etwa den kostenlosen Versand von 50 SMS, Fax-Versand und -Empfang sowie mehr Platz im Cloudspeicher. Denn wird der Postfach-Speicher knapp, helfen die integrierten Cloud-Festplatten von GMX und Google weiter.

Der Anhang einer E-Mail lässt sich in den virtuellen Speicher verschieben, die speicherfressende Nachricht kann gelöscht werden. In Google Drive stehen Nutzern die bereits genannten 15 GByte Gesamtspeicher zur Verfügung. Im GMX Mediacenter sind es bei Freemail 2 Gigabyte, bei Promail 5 GByte. Wer mehr braucht, kann aber auch bei Freemail-Speicherplatz hinzubuchen. Ein Terabyte kostet bei GMX und Google jeweils 10 Euro pro Monat. Wer nur 100 GByte braucht, kommt bei Google mit 2 Euro günstiger weg als bei GMX, dort sind es 7 Euro.

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Hohe Sicherheitsstandards bei GMX

In einem Punkt kann Gmail allerdings GMX nicht das Wasser reichen – bei der Sicherheit. So arbeitet GMX nach den Vorgaben der Initiative E-Mail made in Germany. Die Mitglieder verpflichten sich zu hohen Sicherheitsstandards und garantieren, dass alle Daten ausschließlich in Deutschland gespeichert werden. Das heißt auch, dass deutsche Datenschutzvorgaben eingehalten werden. Gmail ist dagegen ein US-Dienst, die Server stehen in den USA. Wer bei GMX angemeldet ist, kann den Dienst DE-Mail verwenden: Damit schickt man vertrauliche Dokumente etwa an eine Behörde, und das verbindlich und eindeutig identifizierbar. Zur Anmeldung braucht man allerdings einen elektronischen Personalausweis mit eID-Funktion.

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Fazit

Auch wenn die Grundfunktionen in beiden E-Mail-Services ähnlich sind, ist das Fazit unseres Vergleichstests eindeutig: Gmail bringt vor allem nach dem Update eine Menge Funktionen mit, die den Umgang mit elektronischer Post komfortabler machen. Insbesondere die vertraulichen Mails sowie die Möglichkeiten, Nachrichten offline zu bearbeiten oder zurückzustellen, sind im Alltag praktisch. Dass der Google-Dienst bei der Suchfunktion auftrumpft, war zu erwarten. GMX konzentriert sich in der Freemail-Version auf die Basis-Features mit nur wenigen Extras. Der deutsche Dienst hebt sich vor allem in puncto Sicherheit vom US-Anbieter ab.

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© PC Magazin / Weka Media Publishing GmbH

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Author: Arline Emard IV

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